Kunst im Dolder Bad
»Raum — Ausdruck plastischer Vorstellungen «

Max Christian Graeff:
“Für Lausen ist die bildende Kunst eine logische und erforderliche Erweiterung ihres Berufs als Architektin. Mit ihren Objekten und Installationen kann sie die Parameter der Dinge und Räume, all dessen, was geschaffen ist, neu vermessen und mittels ihrer plastischen Vorstellung prüfen und verändern. Diese freie Arbeit hat für sie eine ungleich grössere Reinheit, wie sie es nennt, als die Konstruktion funktionaler Raumumbauungen. Dass ihr Schaffen hingegen keinerlei Funktion aufweist, ist ein Trugschluss, denn alles Gestaltete hat ja zumindest im Welterkunden des Schaffenden einen Sinn, den man Funktion nennen darf, wenn er denn anderen vermittelt wird.


Ihre Erforschung, Einhaltung und auch Brechung der Regeln jeweiliger Raum- und Körperverteilungen sind subjektiv; sie setzt sich selber durch ihr persönliches Empfinden die gültigen Referenzwerte, spricht von Schutzräumen, Übergriffen und Grenzveränderungen, publizierte zum Thema „Mauern und Grenzen als Raumerfahrung der Definition“ und bezeichnet die Welt der sinnlich erfahrbaren Materialien, zum Beispiel die Werkstatt ihres Vaters, als eine Schatzkammer. Geometrische, geordnete Geflechte formt sie zum Abbild von Organischem, von Wachsendem und sich Veränderndem. Und dann kehrt sie nebenbei auch alles um, verleiht Spuren des Realen durch die Behauptung eines Rahmens einen exponierten Charakter.

In ihren kontrastreichen Fotos bezieht sie schliesslich selbst Raumposition, schaut meist vom Dunklen ins Helle, nach aussen, in logischer, innenraumerkundender Konsequenz. Dies tut sie Klarheit schaffend, schreibt sie, aber Klarheit entsteht in erster Linie für sich selbst, für sie selber; für den Betrachter stellen sich Aufgaben eigener Erkundung.”

.”